Am Ende der Lieferkette steht die Auslieferung der Ware zum Käufer

Eine Studie von Sendcloud aus dem Jahr 2021 zeigt deutlich, dass ein großer Teil der Verbraucher in Europa (44 %) einen Bestellvorgang abbricht, wenn die angegebene Lieferzeit für ihr Empfinden zu lang ist. 68 % der Online-Shopper brechen demnach ihren Einkauf ab, wenn die Versandkosten zu hoch sind. Deshalb ist es für jedes E-Commerce wichtig, die Lieferperformance effektiv zu verbessern. Hierfür solltest du einen Blick auf dein Lieferkettenmanagement werfen, denn die Lieferkette und infolgedessen deine Lieferzeiten haben einen entscheidenden Einfluss auf das Kaufverhalten deiner Kunden.

Studie zu Kaufabbrüchen im E-Commerce. Top drei Gründe: Versandkosten, Lieferzeit und schlechte Erfahrungen

Das Thema auf einen Blick

  • Gründe für Lieferverzug sind vielfältig und für jedes Unternehmen individuell. Lange Lieferzeiten, schwierige Versandprozesse und ein komplizierter Geschäftsprozess schaden deinem E-Commerce und deiner Kundenzufriedenheit.
  • Indem du die Lead Time und dein Supply-Chain-Management nachhaltiger gestaltest, kannst du deinen Versand verbessern und die Optimierung der Lieferkette planen.
  • Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz sind große Unternehmen dazu verpflichtet, menschenrechtlich und umweltfreundlich zu arbeiten. Lieferkettenoptimierung wird so zukünftig durch Zusammenarbeit und Transformation der bisherigen Prozesse geprägt.

Gründe für Lieferverzug

Jedes Unternehmen hat eine individuelle Herangehensweise an den Versandprozess. Mit der Lead Time lässt sich einfach nachvollziehen, wo es in deinem Lieferkettensystem zu Problemen kommt. Jede Station entlang der Supply Chain hat eine eigene Bearbeitungszeit der Ware. Die Gesamtanzahl der Tage, die zwischen Bestelleingang und Lieferung an den Endkunden vergangen sind, ergibt die Lead Time.

Einige Stationen, wie beispielsweise die Beschaffung oder die Produktion eines Artikels, können unter Umständen eine höhere Lead Time als andere haben. Die Übersicht über die verschiedenen Zeitfenster zu behalten und die Gründe für mögliche Lieferverzüge zu kennen, ist demnach besonders wichtig für ein kundenorientiertes Liefererlebnis. Nachfolgende schauen wir uns einige mögliche Gründe an, die zu einer langen Lieferzeit führen können.

Darstellung der Lead Time entlang der Lieferkette

Kein Problembewusstsein

Obwohl Unternehmen und Versanddienstleister oft bereits wissen, wie wichtig eine funktionierende, nachhaltige Lieferkette ist, scheitert es oft an den generellen Durchlaufzeiten. Je Lieferschritt gibt es unterschiedliche Zeitperioden, die teilweise in technisch bedingte und tatsächliche eingeteilt werden können. Technisch bedingte lange Durchlaufzeiten kommen zum Beispiel bei der Bearbeitung von Materialien vor, die einem spezifischen, zeitintensiven Prozess folgen. Diese Vorbereitungsarbeiten haben aber oft nichts mit der tatsächlichen Zeit zu tun, die für die Weiterverarbeitung der Ware notwendig ist.

Keine Transparenz

Auch eine fehlende Transparenz in der unternehmensübergreifenden Kommunikation kann zu langen Wartezeiten führen. Der gesamte Bestellvorgang und das damit zusammenhängende Waren-Handling müssen gründlich dokumentiert werden. Dafür muss jeder Schritt im Ablauf eindeutig sein und klar einer Kommunikationsebene zugeordnet werden: physisches Waren-Handling oder Informationsfluss.

Keine realistischen Ziele

Neben langen Durchlaufzeiten und fehlender Kommunikation sind die Lieferziele oft nicht ambitioniert genug. Idealerweise sollte das Produkt keine langen Warte- oder Liegezeiten durchlaufen, in denen die Ware nicht bearbeitet wird. Werden diese eingegrenzt und bestenfalls sogar abgeschafft, kann die Lieferung schneller erfolgen.

Keine Ausschöpfung des Potenzials

Nicht nur in Produktion und Materialbeschaffung gibt es ungenutzte Möglichkeiten zur Zeiteinsparung. An jedem Schritt in der Lieferkette kann es zu Verzögerungen und ineffektiven Vorgängen kommen. Diese müssen nach und nach beseitigt werden – ausgehend von der Belieferung des Kunden bis zur Produktion der Ware sollte sämtliches Potenzial ausgenutzt werden, um die Lieferperformance zu optimieren.

Kein Monitoring

Viele Unternehmen überwachen zwar die Lieferung und Lagerhaltung, weiten dieses Monitoring aber nicht auf die gesamte Supply Chain aus. Durch fehlendes Monitoring werden lange Liegezeiten erst möglich. Eine durchgängige, effiziente Überwachung der Supply Chain ist der Grundbaustein für nachhaltige Lieferketten und die Optimierung der Lieferkette.

Ein Lkw wird am Fulfillment Center befüllt

12 Tipps zur Verkürzung der Lieferzeit

Die Optimierung von Lieferketten und Lieferzeiten ist mit den richtigen Maßnahmen unkompliziert erreichbar. Wenn du die Gründe für den Lieferverzug kennst, kannst du zielgerichtet deinen Versandprozess anpassen und Just-In-Time-Lieferung für deine Kunden und Partner ermöglichen. Indem du deine Logistik und dein Lieferkettenmanagement an professionelle Dienstleister wie Apiando auslagerst, bewältigst du die Herausforderungen des Lieferkettennetzwerks garantiert zuverlässig und hocheffizient.

1. Entscheide dich für qualifizierte und geprüfte Lieferanten

Deine Unternehmenswerte sollten in jedem Schritt der Lieferkette aufrechterhalten werden – genauso wie das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz. Das Lieferkettengesetz vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gilt seit Anfang 2023 und reguliert die Verantwortung von Unternehmen, entlang ihrer Supply Chain die Menschenrechte einzuhalten und auf eine faire, umweltbewusste Herstellung zu achten.

Deine Lieferanten müssen also nicht nur ordnungsgemäß versichert und finanziell stabil sein, sondern auch die Bedingungen des Lieferkettengesetz erfüllen. Prüfe unbedingt vor Vertragsabschluss, ob deine gewählten Lieferanten sich qualifizieren. Apiando hilft dir verlässlich bei der Kontrolle und Organisation der Lieferanten.

2. Erkenne deine eigenen Risiken

Neben den ersichtlichen Risikofaktoren wie fehlende Kommunikation und zu lange Durchlaufzeiten gilt es auch, versteckte Risiken aufzudecken und ihnen entgegenzuwirken. Mit einem optimierten Monitoring deiner Lieferkette kannst du diese Faktoren minimieren und regelmäßig prüfen. Versicherungen, rechtliche und finanzielle Zustände, Nachhaltigkeit und die Sicherung der Mitarbeiter werden auf diese Weise zu Routineaufgaben.

3. Wäge Risiko und Gewinn miteinander ab

Als Händler und Lieferkettenmanager stehst du in der größten Verantwortung für deine Supply-Chain-Optimierung und deine Kundschaft. Auftretende Probleme müssen schnell gelöst werden, ohne deine Partnerunternehmen in der Lieferkette einzuschränken. Das Gleichgewicht zwischen Risiko und Gewinn zu halten, ist zwar wichtig, dein Unternehmen profitiert aber nur, wenn du bereit bist, Risiken einzugehen und neue Lösungen zu finden. Mit einem Fulfillment-Dienstleister an deiner Seite kannst du deine tägliche Arbeitslast verringern und bleibst gleichzeitig effizient. 

4. Schaffe mehr Vertrauen durch eine nachhaltige Lieferkette

Insbesondere durch das neue Lieferkettengesetz gewinnt das Thema Nachhaltigkeit in der Wirtschaft an Wichtigkeit. Auch Endkunden achten vermehrt auf grüne Zuliefer- und Herstellungsmethoden. Lieferkettenprozesse und Bestände unterliegen strengen Anforderungen in der Wertschöpfungskette. Mit Apiando Green Logistics übernehmen wir Verantwortung für eine umweltfreundliche und nachhaltige Lagerhaltung sowie Zustellung – bis zur letzten Meile.

Lieferdienst übergibt ein Paket an den Empfänger

5. Sorge für Transparenz zwischen Lieferkette und Produktentwicklung

Damit deine Supply Chain tatsächlich effektiv arbeitet, ist eine offene Kommunikation absolut notwendig. Unternehmensübergreifend müssen alle Mitarbeiter über den Bestellstatus und etwaige Anpassungen und Änderungen informiert sein und bleiben. Die Produktentwicklung, Materialbeschaffung, Lagerung und Lieferung sind direkt voneinander abhängig. Nur mit konstanter Transparenz an jeder Stelle kann gut geplant und deine Liefertermintreue eingehalten werden. Darüber hinaus kannst du so deine Kunden jederzeit auf dem Laufenden halten und so die Kundenbindung steigern.

6. Nutze Softwares für eine vorausschauende Lagerverwaltung

Die Integration von Softwares für die Lagerverwaltung ist ideal, um den Überblick über deine Ware und deine Wertschöpfungskette zu behalten. Sie bieten dir eine zentrale Übersicht über deinen Lagerbestand, Produkte in der Fertigung und eventuelle Materialbeschaffungszeiten. So kannst du deine Lagerkapazitäten ideal nutzen und die Lieferzeiten besser berechnen. Saisonale Peaks und höheres Bestellvolumen kannst du auf diese Weise ebenfalls besser planen. Indem du deine Lagerlogistik outsourcst, kannst du diesen Teil der Organisation ebenfalls an deinen Fulfillment-Dienstleister abgeben.

7. Stelle eine Genauigkeit bei den Produkthinweisen sicher

Fehlerhafte Produktdetails, falsch frankierte Pakete oder inkorrekte Adresseingaben können leicht vermieden werden. Bereits beim Kommissionieren der Bestellungen solltest du auf die richtigen Artikel achten – damit bei der Lieferung keine zusätzlichen Probleme auftreten, kontrolliere persönliche Daten und die Frankierung lieber einmal mehr. So sparst du Kosten und Zeit bei der Zustellung.

In einem Fulfillment Center prüft ein Mitarbeiter ein Regal mit einem Scanner

8. Optimiere deine Kommissionierung

Die Kommissionierung, also die Zusammenstellung der bestellten Ware, ist ein integraler Teil der gesamten Lieferkette. Indem du sie so effizient wie möglich gestaltest und zusätzlich die Beladung von den Lieferfahrzeugen vereinfachst, kannst du jeden Auftrag schnell und sorgfältig bearbeiten. Ein sinnvoller Picking-Vorgang ist beispielsweise nach Nachfrage sortiert – häufig bestellte Produkte werden hier in der Nähe der Docks gelagert. Weniger häufig bestellte Ware befindet sich im hinteren Bereich des Lagers.

9. Biete einen kostengünstigen oder kostenfreien Versand

Die Studie von Sendcloud zeigt, dass der Großteil der Online-Shopper ihre Bestellungen abbricht, wenn die Lieferkosten zu hoch sind. Großanbieter wie Amazon bieten ihren Prime-Mitgliedern jederzeit kostenlosen Versand und setzen damit den Maßstab für Online-Versand. Um deinen Wettbewerbsvorteil zu halten, ist kostenloser oder wenigstens kostengünstiger Versand Voraussetzung.

10. Verbessere den Kundenservice durch eine genaue und zuverlässige Versandkommunikation

Genau wie du über deine Lieferketten und die Supply-Chain-Optimierung informiert bleiben musst und willst, möchten auch deine Kunden wissen, wo ihre Bestellung ist. Wenn du für deine Lieferkette unternehmensübergreifend bereits transparente Kommunikation etabliert hast, ist es leicht, die so gewonnenen Updates auch an deine Kunden weiterzugeben. Das zeigt, dass die Ware bei dir in guten Händen ist und erhöht das Vertrauen in dein Unternehmen.

11. Achte auf anpassungsfähige sowie sinnvolle Tourenpläne

Ähnlich wie die Wege bei der Kommissionierung sollten auch deine Auslieferungen effektiv geplant werden – so müssen deine Lieferanten nicht mehrmals die gleiche Strecke fahren oder Fahrten wiederholen. Die Planung der Fahrtrouten, der Mitarbeiter und der Bedingungen im Verkehr und vor Ort beim Kunden machen eine umweltfreundliche Zustellung möglich. Außerdem bleibst du so anpassungsfähig an unerwartete Ereignisse wie Krankheit oder Abwesenheit des Kunden.

12. Gestalte Retouren einfach

Nicht nur dein Versand sollte kostengünstig und effizient sein, auch dein Retourenmanagement muss mühelos funktionieren. Idealerweise fällt deine Retourenquote sehr gering aus – für den Fall einer Rücksendung sollte der Retourenprozess allerdings unkompliziert für den Kunden sein. Ein schlechtes Kundenerlebnis kann bereits große Auswirkungen auf dein Unternehmen haben.

Frau in einem Fulfillment Center belädt einen Gabelhubwagen mit Paketen

Fazit: So hilft dir Apiando dabei, dein Lieferkettenmanagement zu optimieren

Nachhaltige Supply-Chain-Optimierung, schnelle Kommissionierung, überwachte Materialverfügbarkeit und Liefertermintreue sind nur einige der Maßnahmen zur Verkürzung der Lieferzeit. Entlang der Lieferkette können viele Fehler auftreten, die Supply-Chain-Manager schlimmstenfalls nicht sofort aufdecken können. Der Versandprozess allein macht bereits einen großen Teil an Liefertermintreue aus – doch auch andere Stationen entlang der Lieferkette sind maßgeblich an der Lieferperformance beteiligt.

Die Zusammenarbeit mit Apiando kann dir dabei helfen, den Überblick in deiner Logistik zu behalten. Dank unserer langjährigen Erfahrung in den Bereichen E-Commerce und E-Fulfillment wissen wir genau, worauf es ankommt. Mit hocheffizienter Koordination und Flexibilität sorgen wir für die größtmögliche Effizienz für dein Unternehmen. Wir unterstützen dich bei der Just-In-Time-Lieferung, bieten verschiedene Versandoptionen und das Know-how, deine Lieferkette nachhaltig zu optimieren. Unsere Dienstleistungen reichen von technischer Integration deines Warenwirtschaftssystems bis zum Retourenmanagement. Melde dich bei uns und wir unterstützen dich bei der Optimierung der Lieferkette.

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